Platzfresser unter Linux aufspüren – mit ncdu

Manchmal passiert’s einfach: Du installierst einen neuen Proxmox-Host, alles läuft super – aber ein paar Monate später ist plötzlich die Root-Partition voll. Genau das ist mir wieder mal passiert. Und ja, ich geb’s zu: Ich hab damals die Partition einfach etwas zu knapp bemessen. 🙈

Wenn die Root-Partition vollläuft, wird’s schnell kritisch. Backups schlagen fehl, Updates zicken rum, und das Monitoring flippt auch aus. Also musste ich rausfinden, was den ganzen Speicher frisst – und zwar schnell und zuverlässig. Dabei hilft mir ein kleines, aber geniales Tool: ncdu.

🔧 Was ist ncdu eigentlich?

ncdu steht für NCurses Disk Usage – ein schlankes Kommandozeilentool, das Dir eine übersichtliche, interaktive Anzeige Deiner Verzeichnisgrößen gibt. Quasi ein grafisches du, aber im Terminal. Damit siehst Du auf einen Blick, wo der meiste Speicher draufgeht – und kannst direkt aufräumen!

🛠️ Installation – so einfach geht’s

Wenn Du ein Debian- oder Ubuntu-basiertes System nutzt (wie ich auf meinem Proxmox-Host), kannst Du ncdu direkt aus dem offiziellen Repository installieren:

sudo apt-get update
sudo apt-get install ncdu -y

Das dauert keine 10 Sekunden – und das Tool ist sofort einsatzbereit.

🚀 So startest Du ncdu

Der Standardaufruf ist super simpel:

sudo ncdu /

Damit analysiert ncdu die Root-Partition (/) und zeigt Dir anschließend eine scrollbare Übersicht der größten Verzeichnisse und Dateien an. Falls Du gezielt nur einen Unterordner analysieren willst (zum Beispiel /var), geht das natürlich auch:

sudo ncdu /var

🧭 Die Bedienung

Die Oberfläche ist voll textbasiert, aber angenehm intuitiv:

  • Mit den Pfeiltasten navigierst Du durch die Ordnerstruktur.
  • Drückst Du Enter, gehst Du in ein Verzeichnis rein.
  • Mit q beendest Du das Tool.
  • Und mit d kannst Du (wenn Du möchtest) sogar direkt Dateien löschen – aber bitte mit Bedacht!

Was ich besonders mag: Du siehst live, wie viel Platz ein Verzeichnis oder eine Datei einnimmt – absolut oder relativ zum restlichen System. Gerade bei Proxmox-Systemen mit begrenztem Root-Volumen ist das Gold wert.

💡 Mein Fazit

ncdu hat mir in diesem Fall wieder mal den Hintern gerettet. Es ist minimalistisch, schnell, zuverlässig – und zeigt Dir gnadenlos ehrlich, was Deinen Speicher frisst. Wenn Du regelmäßig Linux-Server betreust oder einfach mal aufräumen willst, dann solltest Du ncdu definitiv in Deinem Werkzeugkasten haben.

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